Herkules |
Herkules
(Herakles)
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Im Innenhof des Böttingerhauses (Bamberg, Judenstraße 14) steht eine Figur des knabenhaften griechischen Halbgottes Herakles (lat. Hercules), wie er gerade eine Schlange erwürgt: | |||||||||
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1.
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Der nemeische Löwe | Der nemeische Löwe trägt ein unverletzliches Fell. Herkules erwürgt ihn und verwendet seitdem den Löwenkopf als Helm, das Löwenfell als Panzer. | ||
2.
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Die Hydra von Lerna | Die Hydra ist eine neunköpfige Schlange, der für jeden abgeschlagenen Kopf zwei neue Köpfe nachwachsen. Herkules kann sie besiegen, weil sein Freund Jolaos die Halsstümpfe mit einer Fackel ausbrennt. Herkules verwendet das Blut der Hydra als Pfeilgift, das unheilbare Wunden auslöst. | ||
3.
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Die der Artemis geweihte windschnelle Hirschkuh mit ihrem goldenen Geweih kann Herkules lebend fangen, nachdem er sie ein Jahr lang verfolgt hat. | |||
4.
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Herkules gelingt es, den Eber zu besiegen, indem er ihn in ein tiefes Schneefeld treibt, wo er ihn bis zur Erschöpfung jagt. Er fesselt das Tier und bringt es lebendig nach Mykene. | |||
5.
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Der Stall des Augias | Der Stall des Augias (Augeias) ist ein Synonym für große Unordnung. Herkules muss die völlig verschmutzten Ställe des an Rindern reichen Augias, König von Elis, an einem Tag säubern. Er schafft die schier unmögliche Aufgabe, indem er zwei Flüsse umleitet und die Ställe sauber spült. | ||
6.
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Die am Stymphalischen See lebenden Vögel besitzen eherne Federn, die sie als Pfeile auf Menschen abschießen. Herkules erhält von Athene eine Klapper, mit deren Lärm er die Tiere aus ihrem Sumpf scheucht, so dass er sie töten kann. | |||
7.
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Der kretische Stier | Der dem Poseidon heilige Stier wird dem König Minos von Kreta gesandt, um ihn zu opfern. Minos verschont den Stier wegen seiner Schönheit, worauf Poseidon das Tier große Verwüstungen anrichten lässt. Herkules bändigt das Tier und bringt es vor Eurystheus. Der lässt den Stier frei, der in Abwesenheit des Herkules seine Zahmheit wieder verliert und erneut ganze Landstriche verwüstet. Erst Theseus kann ihn endgültig besiegen. | ||
8.
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Die wilden Stuten des Diomedes, Sohn des Kriegsgottes Ares, sind Menschenfresser. Herkules wirft ihnen Diomedes selbst als Nahrung vor, wodurch die Tiere zahm werden und sich zu Eurystheus führen lassen. Dieser weiht die Pferde der Hera. - Auf einem Nachkömmling der Rosse des Diomedes reitet Alexander der Große. | |||
9.
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Der Gürtel der Amazonenkönigin Hippolyte | Die Amazonenkönigin Hippolyte, Tochter des Ares, ist bereit, dem Herkules ihr Wehrgehänge, das sie von Ares erhalten hat, auszuhändigen. Da sich Hera einmischt, kommt es zuvor zu einer wüsten Schlacht, bei der die tapfersten Amazonen fallen. | ||
10.
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Die Rinder des Riesen Geryones | Der Riese Geryones hat drei Leiber, drei Köpfe, sechs Arme und sechs Füße. Herkules muss seine göttliche Todfeindin Hera mit einem Pfeil in der Brust verletzen, bevor er im Zweikampf Geryones besiegen und seine Rinder zu Eurystheus bringen kann. | ||
11.
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12.
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Auch die schwierigste Aufgabe, den Höllenhund Zerberus (Kerberos) aus der Unterwelt zu entführen, meistert Herkules. Hades erlaubt die zeitweilige Entfernung des Ungeheuers, wenn Herkules auf seine Waffen verzichtet. Tatsächlich kann er in einem gigangtischen Ringkampf die Bestie überwältigen und gefesselt zu Eurystheus bringen. Nebenbei erlöst er Theseus aus der Unterwelt. Bilder |
Auch nach diesen Heldentaten muss der antike Superman (ein Heros) noch zahlreiche weitere Abenteuer bestehen: Er beteiligt sich am Zug der Argonauten, raubt den Dreifuß der Pythia und vermählt sich mit Deianeira, deren Eifersucht ihm den Tod bringt. Er stirbt auf einem Scheiterhaufen und wird unter Blitz und Donner in den Olymp entrückt, wo sich schließlich Hera mit ihm versöhnt und ihm ihre Tochter Hebe, die Göttin der ewigen Jugend, zur Frau gibt. |
Quellen: |
FINK, G.: Who's who in der antiken Mythologie. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1998 (7. Auflage), S. 129-135. |
HUNGER, H.: Lexikon der griechischen und römischen Mythologie mit Hinweisen auf das Fortwirken antiker Stoffe und Motive in der bildenden Kunst Literatur und Musik des Abendlandes bis zur Gegenwart. Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt, 1974. |